Neuigkeiten!

Nachdem ihr nun ja schon eine ganze Weile keinen neuen Bericht mehr von uns erhalten habt, dient dieser nun dazu euch die allerneuesten Erlebnisse und Informationen nahezubringen ;-)

Wir genießen die Zeit hier total, der Sommer kommt langsam und das mit knall, wenn die Sonne dann durch den sonst wolkenbehangenen Himmel kommt muss man seine lange Hose und den Pulli sofort in luftige Sommerkleider umtauschen, sonst kann es passieren, dass man innerhalb weniger Sekunden einfach weggeschmolzen ist. So ungefähr zumindest ;-) Wir haben auf jeden Fall schon festgestellt, dass die Kraft der Sonne hier um einiges stärker als daheim in Deutschland ist. (Liegt wohl an der Nähe des Equators) Und das genießen wir sehr, vor allem wenn wir erfahren, dass es bei euch inzwischen richtig Winter wird ;-)

Im folgenden werdet ihr nun einfach mal einen Tagesablauf von jedem von uns lesen, die ähneln sich zwar aber habe doch ein paar Unterschiede. Wir alle üben gerade sehr oft für die beiden Weihnachtsaufführungen, (Pastorela) die am 13. und 15. Dezember vor den Familien der Kinder von unseren Schulkids traditionell aufgeführt werden. Eigentlich sind es ganz normale Krippenspiele, aber mit Menschen mit Behinderung ist da das Proben meistens ziemlich spannend und sehr lustig, oft haben die Kids wenig Lust und man muss sie ein bisschen antreiben ;-)

Außerdem ist am 1. Dezember der große Weihnachtsbazar, hierfür werden gerade von einigen Freiwilligen Stoffpuppen und Dekorationszeug genäht, um diese dann zu verkaufen. Außerdem gibt es auch noch eine Tombola die vorbereitet werden muss. Hier wird es langsam also auch weihnachtlich, eben nicht bei Schnee sondern bei circa 25 Grad und Sonnenschein ;-)

Bei uns allen beginnt der Tag um acht, dann kommen die Schüler mehr oder weniger Pünktlich (das "pünktlich erscheinen" wird hier nämlich nicht so hoch gewertet wie in Deutschland, auch wenn man sich Mühe dabei gibt) aufs Schulgelände.


LARA: Der Morgen beginnt wie für Marius auch mit dem allgemeinen Morgenkreis, anschießend geht meine Klasse in den eigenen Klassenraum. Bei mir sind meist 4 Kinder, alle zwischen 8 und 13. Die Schüler haben unterschiedliche Behinderungen, Autismus oder Aufmerksamkeitsschwierigkeiten sind hier Beispiele. Mit einem eigenen Morgenkreis begrüßen wir ziemlich Waldorfüblich die Sonne und die Erde, man spricht einen Vers und singt ein bisschen. Anschließend erneuern wir das Datum auf der dafür vorgesehenen Holztafel und schreiben die Namen der anwesenden Kinder. Die meisten brauchen hier noch ziemlich viel Hilfe von meiner Lehrerin Ivonnee oder den anderen beiden Freiwilligen. Nur wenige können selbstständig fehlerfrei ihren Vornamen oder die Zahlen bis 30 schreiben. Das kann manchmal alles ziemlich lange dauern aber ist für meine Kids sehr wichtig. Viele erhalten zu Hause nämlich nicht die Förderung, die sie eigentlich bräuchten. Die meisten meiner Kinder kommen nämlich aus ärmlichen Familienverhältnissen, für sie ist das super, dass sie den Großteil ihrer Zeit hier auf diesem wunderschönen Gelände verbringen können.

Anschließend gibt es unterschiedliche Arbeiten die wir mit den Kindern unternehmen. Manchmal werden kleine Näharbeiten gemacht, manchmal gehen wir in den Biogarten, malen mit Kreide oder Aquarell und immer Montags backen wir Kekse, die es dann immer zum Jugo gibt. Diese kleine Esspause ist um 10 Uhr, da gibt es dann einen leckeren Saft aus der Küche und einen Snack und einen Keks, zum Beispiel eine Banane oder Milchreis.

Danach ist Pause, die Kinder können sich auf dem Klettergerüst austoben oder Ballspielen, viele genießen es aber auch einfach mal, nichts zu tun. Meine Aufgabe ist es dann, zu schauen dass keines der Kinder versucht abzuhauen (das machen der eine oder andere manchmal ganz gerne) oder sie davon abzuhalten, irgendeinen Quatsch zu machen, sich zu hauen und all das. Manche der Kids können nämlich ihre Kraft nicht so gut kontrollieren und verstehen dann auch nicht, warum man schreit wenn es einen zwickt oder kneift. Ist immer ganz lustig, aber ab und an kommt man da schon an seine Grenzen der Geduld.

Danach haben wir immer noch circa 45 Minuten Zeit, um etwas anderes zu machen, zu malen, spielen, was eben so ansteht. Um halb eins gibt es dann Mittagessen, wobei ich dringend betonen möchte, dass wir zwei wunderbare Köchinnen an unserer Schule haben. Peruanisches Essen schmeckt sehr lecker, auch wenn es meistens eben Reis mit irgendeinem Gemüse oder Soße gibt. Und vegetarisch ist normalerweiße auch kein Problem, Fleisch ist teuer und gibt es nicht so oft ;-) Der Schultag endet auch wieder mit einem großen Abschlusskreis mit allen Klassen.

Dann haben wir eine halbe Stunde Pause und anschließend arbeiten Nora und ich wieder weiter am endlos-Projekt Mosaik. Allgemein kann ich sagen, dass mir die Arbeit total viel Spaß bringt. Ich bin gerne mit den Kindern zusammen, ich verstehe immer mehr und kann somit auch selbstständiger mit den Kids arbeiten. Ich sehe nur eben manchmal manche Dinge anders, zum Beispiel finde ich es gibt hier noch so viele ungenutzte Möglichkeiten, wie man die Kinder fördern kann. Generell geben sich aber alle sehr viel Mühe und sind mit Herzblut dabei. Und das ist schön anzusehen!

NORA: Auch bei mir fängt jeder Tag mit der Ankunft der Kinder um acht Uhr an, aber da wir im Kindergarten unseren eigenen Morgenkreis haben, warten wir bis alle Kinder da sind, was dann immer etwas später wird.
Wenn dann alle da sind beginnen wir den Tag gemeinsam mit unserem Morgenkreis in dem wir auch Padre Sol, also die Sonne begrüßen und wenn wir Zeit haben ein paar Lieder singen.

Nach der Begrüßung erklärt Claudia (die Kindergärtnerin) was am Tag so ansteht. Danach geht es für Maria Fernanda, das derzeit einzige Kind mit Behinderung im Kindergarten, zu den verschiedenen Therapien und die anderen gehen ihren täglichen Beschäftigungen nach.

Zum Beispiel gehen wir jeden Dienstagmorgen in den Biogarten um mitzuhelfen, jeden zweiten Donnerstag geht's in die Panaderia "Los siete Enanos" in welcher wir verschiedene Kekse backen und ein bisschen vom Bäckereialltag mitbekommen. Die Bäckerei wurde von einem Deutschen eröffnet, dort wird Brot nach deutschem Vorbild gebacken, was uns allen seeehr gut gefällt ;-) Norbert kommt von der Alb und somit haben wir manchmal das Glück, (fast) echte Brezeln essen zu können. Ansonsten haben die Kinder immer eine "Arbeit" zu tun, die jeden Monat wechselt. Wie zum Beispiel ein Kaleidoskop im letzten Monat oder das sticken eines Tischsets in diesem Monat. Wenn dann noch Zeit ist malen wir mit Kreide, Wachsmalfarben oder Aquarell und wenn gutes Wetter ist draußen mit Straßenkreide oder spielen mit den Sachen die es im Kindergarten gibt.

Auch bei uns gibt es dann um zehn Jugo, den wir in der letzten Zeit oft draußen im Schatten der Bäume essen, da so gutes Wetter ist.

Nach dem Jugo gehen wir mindestens drei Mal in der Woche in die Pastorela-Probe oder machen etwas in unserem Salon.

Bei mir im Kindergarten sind 4 Kinder, die kleinste (Luz) ist drei und die größte (Luciana) schon sieben. Luz ist die Tochter von der Köchin und Felipe, dem Mann für alles hier, welche beide auch auf dem Schulgelände leben. Luciana ist die Tochter der Lehrerin, die bei Lara in der Klasse ist. Dann gibt es noch Eliana (5), sie ist ungefähr bei uns seit ich auch da bin und mit ihren Eltern erst von Deutschland hergezogen. Maria Fernanda ist auch fünf und die einzige mit Behinderung, wobei man nicht genau weiß was sie hat. Sie kann nicht sprechen und sich somit nur mit schreien verständigen oder sehr vereinfachten Wörtern wie Mama, Dada usw. ebenfalls hat sie auch Probleme beim Gehen.

Um halb eins verabschieden wir Eliana, die zuhause isst und holen dann das Mittagessen. Nach dem Mittagessen werden die Zähne geputzt und jeder geht nochmal aufs Klo und dann ist mein Tag im Kindergarten so gegen halb zwei zu Ende.

MARIUS: Also mein Tag beginnt wie bei den anderen um 8 mit dem Morgenkreis! Mittlerweile arbeite ich in einem Salon und nicht mehr nur noch im Garten. Ich bin jetzt in den Salon von Jeny zugeteilt worden, dort arbeite ich mit Patrick und 8 Behinderten. Die "Kinder" sind ganz unterschiedlich behindert, manche sind fast vollständig selbstständig und andere brauchen durchgehend einen Betreuer. Die Arbeit macht aber sehr Spaß und man erlebt jeden Tag eine neue Geschichte!
Mein Vormittag verläuft wie bei den anderen, da wir gleiche Essenszeiten haben. Wir basteln und malen gerade relativ viel da ja bald Weihnachten ist.
Nachmittags arbeite ich dann im Garten und mache alles was ansteht, d.h. über Hecke schneiden, Unkraut rupfen, Gebüsche rausreißen usw..... alles was halt nötig ist!

Soweit so gut! Im Ordner Lima gibt es auch wieder ein paar neue Bilder, unter anderem von allen Freiwilligen und dem Schulalltag.

Fühlt euch gedrückt, passt auf euch auf und rutscht nicht auf dem Glatteis aus!

Nora, Marius & Lara
Heidioma - 7. Dez, 14:01

,Ihr fleißigen Leute auf Eurem Camp -hi,liebe Lara-Enkelin!!!
Euer Bericht ist Klasse und beim Anblick Eures Bio-Gartens habe ich gleich Appetit auf Salat gekriegt...Macht weiter so und habt einen schönen 2.Advent! Bei uns ist der Superorkan "Xaver" einigermaßen glimpflich vorbeigerauscht,Hamburg und die Inseln leben noch - ein Glück!!! Seid herzlich gegrüßt und Du,Lara fest ùmärmelt
von Deiner Heidioma im fernen Augschburg

cknom - 8. Dez, 14:38

... und wenn ich doch auf dem Glatteis ausgerutscht bin, komme ich zu euch und lass mich von euch und der Sonne verwöhnen ;-)

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